Starke Schule beider Basel (SSbB)

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News

  • Samstag, Mai 18, 2024

    Massnahme gegen heisse Klassenzimmer

    Im Sommer kommt es oft vor, dass Klassenzimmer so heiss werden, dass die Schüler/-innen dem Unterricht kaum mehr folgen können. Die Ergebnisse einer Studie im letzten Jahr im Baselbiet sind erschreckend: Temperaturen von bis zu 42 Grad Celsius wurden gemessen. Da eine Klimatisierung in öffentlichen Gebäuden (z.B. Schulhäuser) verboten ist, fordert nun ein Vorstoss von Landrat Jan Kirchmayr, dass anderen Massnahmen ergriffen werden. (ch)

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  • Dienstag, Mai 07, 2024

    Kantonsbeiträge an die Volkshochschule beider Basel

    Die Stiftung Volkshochschule und Senioren Universität beider Basel (VHSBB) präsentiert ein abwechslungsreiches und aktuelles Angebot in den Sparten Natur/Medizin/Psychologie, Gesellschaft/Kultur, Grundbildung, Kreativität/Praxis, Sprachen & Kultur. Sie sorgt dafür, dass es für alle einen offenen Zugang zu anspruchsvoller Allgemeinbildung gibt. Sie wird auch jährlich mit finanzieller Unterstützung der beiden Halbkantonen versorgt. (ch)

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  • Montag, Mai 06, 2024

    Schulweg sicherer machen

    Schulwege sind nicht immer sicher. Dies trifft beispielsweise die Kreuzung Fabrikstrasse-Lettenweg in Allschwil, welche täglich eine hohe Anzahl Schüler/-innen der Primar- und Sekundarschule überqueren müssen. Dies löste nun einen politischen Vorstoss von Landrätin Biljana Graserevic aus, welche die Bildungsdirektion kürzlich beantwortete: Auf die Frage: «Welche Massnahmen wurden bisher getroffen oder sind bereits in Planung?» antwortet die BKSD, dass eine Mittelinsel geplant war, welche aus verkehrsrechtlichen Gründen jedoch nicht realisiert werden kann. (ch)

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  • Sonntag, Mai 05, 2024

    Sparauftrag an der PH FHNW

    Laut Mitteilung des Regierungsrats in der Fragestunde der Landratssitzung vom 11. April liegen die Durchschnittskosten pro Studierende/-r an der Pädagogischen Hochschule der FHNW leicht über den Vorgaben der Leistungsauftrages. Aus diesem Grund liegen nun mehrere Sparaufträge vor. (ch)

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  • Donnerstag, Mai 02, 2024

    Aufnahmeprüfung für fremdsprachige Schüler/-innen

    Fremdsprachige Schüler/-innen besuchen in Schweizer Schulen zuerst eine Fremdsprachenklasse, in welcher sie hauptsächlich Deutsch lernen. Nach nur einem Jahr in dieser Klasse erfolgt die Einteilung in eine Regelklasse, unabhängig davon wie gut sie Deutsch verstehen und sprechen. Landrat Florian Spiegel fordert nun Aufnahmeprüfungen für diese Schüler/-innen, um dadurch zu ermitteln, ob sie ausreichend Deutsch können. (ch)

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  • Mittwoch, Mai 01, 2024

    Werden Smartphones an den Baselbieter Schulen verboten?

    Der Vorstoss «Smartphone frei» von Landrat Florian Spiegel fordert ein Pilotprojekt, bei dem eine ganze Schule zur Smartphone freien Zone wird. Schüler/-innen können sich – so die Begründung im Vorstoss - nicht mehr vollständig auf dem Unterricht konzentrieren, wenn dauernd ein Handy in der Hosentasche oder im Rucksack vibriert. (ch)

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14.02.2024

Stiefmütterliche Geografie?

Das Fach Geografie fristet in der Baselbieter Sekundarschule ein inzwischen verkümmertes Rest-Dasein. Seit der Einführung des Lehrplans Volkschule Baselland, dem viel Gutes zuzuschreiben ist, wurde das Fach Geografie abgewertet. Im zweiten Sekundarschuljahr fehlt es gänzlich in der Stundentafel. Weshalb ist das so und was wäre zu tun? Der folgende Artikel versucht einzuordnen.

Reformgeschenk

Nach der Annahme der Harmos-Abstimmungsvorlage durch das Baselbieter Stimmvolk am 26. September 2010 und dem damit erfolgten Beitritt zum gesamtschweizerisch geplanten Harmos-Konkordat wurde auch im Baselbiet der Lehrplan 21, der pädagogische «Heulader» der Harmos-Reform, zur verbindlichen Planungsvorgabe in Sachen Unterricht an der Volksschule. Allerdings war es den Harmos-Kantonen bis zu einem gewissen Grad freigestellt, kantonale Lehrplan 21-Versionen zu schaffen, solange die Grundlagen des Lehrplan 21 nicht tangiert würden. Dies hat der Kanton Baselland mit der Einführung des Lehrplans Volksschule Baselland auch für die Sekundarschulen ab dem Schuljahr 2018/2019 für sich in Anspruch genommen. Dank Initiativ-Interventionen der Starken Schule beider Basel (SSbB) und der tatkräftigen Unterstützung seitens des LehrerInnenvereins Baselland (lvb) kamen auch die geleitete Lehrmittelfreiheit, die verpflichtende Ausweisung von einzelnen Fächern (und nicht ganzen Fachbereichen) und der Beschrieb von Lehrplaninhalten für die einzelnen Fächer (und nicht nur die mitunter diffusen Formulierungen von sogenannten Kompetenzen) zum Tragen und bilden heute einen wichtigen Teil des Fundaments dieses Baselbieter Sonderweges.

Das Fach Geografie als Verlierer

Nicht alle gewinnen! Aufgrund des durch die Konzeption des neuen Lehrplans entstandenen Verteilkampfes mussten sich die beiden Fächer Geschichte und Geografie auf der Sekundarstufe 1 zehn Jahreslektionen teilen. Ursprünglich waren diese Lektionen vorgesehen für den Fachbereich NMG (Natur, Mensch, Gesellschaft), den es aber so auf der Sekundarstufe 1 nicht geben sollte. Auch aufgrund von Einzelinterventionen politischer Exponenten kam es dann zur Aufteilung 6 zu 4 – will heissen, das Fach Geschichte erhielt insgesamt 6 Jahreslektionen, verteilt auf drei Sekundarschuljahre – sprich zwei Wochenlektionen pro Jahr. Geografie musste sich mit 4 Jahreslektionen begnügen, was dazu führte, dass das Fach Geografie im zweiten Sekundarschuljahr gar nicht erteilt wird, da die Dreijahresaufteilung der vier Lektionen lautet: 2 – 0 – 2.

Ist Geografie weniger wichtig?

Geschichte und Geografie sind m. E. beides wichtige Realienfächer. Das Eine gegen das Andere gegeneinander auszuspielen, ist lächerlich. Insofern verstehe ich nicht, weshalb man sich nicht für eine paritätische Aufteilung 5 zu 5 anstatt 6 zu 4 entschieden hat. Die Lektionenaufteilung über die drei Schuljahre hätte dann für beide Fächer z. B. geheissen 2 – 1 – 2 oder 1 – 2 – 2 oder 2 – 2 – 1.

Doch tatsächlich war ein Argument, dass Geografie weniger wichtig wäre als Geschichte, jenes, dass mit GPS heute detaillierte Kenntnisse in der Kartenlehre bzw. Topografie gar nicht mehr nötig seien. Darf man lachen oder soll man weinen?

Geografie ist eigentlich ein Fachkomplex und damit weit mehr als lediglich vermittelte Topografie. Dieser Fachkomplex unterteilt sich grob in physische Geografie und Human-Geografie. Die physische Geografie umfasst nebst der erwähnten Kartenlehre inklusive der Topografie und der vermittelten Fähigkeit, sich im Gelände orientieren zu können, auch Bereiche wie Geologie, Klimatologie und Meteorologie. Der Humangeografie zugeordnet ist z. B. die Wirtschaftsgeografie, die Geografie der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung und Staatskunde. Das alles in insgesamt vier Jahreslektionen einigermassen fundiert unterbringen zu können (mit einem noch hinzunehmenden Jahresunterbruch) ist eigentlich unmöglich, ohne nicht essenzielle Abstriche zu machen.

Dazu schafft das Fach Geografie viele Querverbindungen zu anderen Fächern, wie z. B. Geschichte, Mathematik, Physik, Chemie und Biologie oder auch Sprachen – Stichwort «vernetztes Lernen»…

Was ist denn wichtig?

Nun ja – Abstriche machen müssen alle, hört man. Richtig – auch andere Fachbereiche wie Physik, Chemie und Biologie mussten inhaltliche Abstriche hinnehmen. Als ehemaliger Sekundarlehrer, der nebst Mathematik und Musik all diese Fächer jahrelang unterrichtet hat, frage ich mich manchmal: Wozu das Ganze?

Stoffinhalte und Prüfungen wie in den Neunzigerjahren waren gegen Ende meiner aktiven Unterrichtszeit nicht mehr möglich z. T. nicht einmal mehr ansatzweise. Ist das ein Fortschritt? Ist es im Sinn der Sache, wenn sich abnehmende Lehrbetriebe und weiterführende Schulen zunehmend über das stoffliche Niveau von Schulabgängerinnen und -abgängern beklagen? Wollen wir amerikanische Zustände, durch die z. B. «Schweiz» und «Schweden» nicht mehr auseinandergehalten werden können?

Wie wichtig Kartenkenntnisse sein können, zeigt das Beispiel eines Privatpiloten, der nach einem Stromausfall im Cockpit u. a. die GPS-Anzeige verlor und es kaum schaffte, sich anhand von zwingend im Cockpit vorhandenen Karten und dem Kompass und der Sicht auf das Gelände zu orientieren und schlussendlich einen schrecklichen Unfall erlitt.

Gerade die beiden Fächer Geografie und Geschichte haben wesentliche Berührungspunkte. So z. B. in der Unterrichtssequenz «Entdeckungen». Wie wäre es mit einer Zusammenarbeit in beiden Fächern anstatt der gegenseitigen Konkurrenzierung? Zusammenarbeit, nicht tölpelhafte Zusammenlegung. Das Kind nicht mit dem Bade ausschütten, aber die Badewanne behutsam füllen, so dass das Kind keine Panik bekommt.

Flache Erde?

Die Vorstellung einer flachen Erde ist nicht neu. Doch in den USA sind gemäss einer 2018 durch-geführten repräsentativen Umfrage 17% der Befragten nicht überzeugt von der Kugelgestalt unseres Planeten. Inzwischen sind es wahrscheinlich noch mehr. Was früher die Idee von einigen Exoten war, wird zunehmend zum Massenphänomen. Das hat natürlich nicht nur mit Unterrichtsabbau zu tun. Das Hinterfragen jeglichen Wissens ist leider eine unheilvolle Zeiterscheinung, die aber auch mit gewissen Entwicklungen in der Wissenschaft einhergeht.

Nichtsdestotrotz kann es nicht sein, dass ein Realienfach wie Geografie stiefmütterlich behandelt wird und im Fächerkanon der Volksschule einen eher unbedeutenden Platz zugewiesen bekommt.

Daniel Vuilliomenet
ehemaliger Sekundarlehrer