Starke Schule beider Basel (SSbB)

4127 Birsfelden, E-Mail: Starke.Schule.beider.Basel@gmx.ch, PC 60-128081-8

 

Inserat


Link zur Website:https://www.vitaserv.ch/
 

News

  • Sonntag, Dezember 03, 2023

    Bereich Gesundheit der Fachmittelschule muss attraktiver werden

    Die Zahl der Auszubildenden in den Baselbieter Spitälern und Pflegeheimen ist laut dem statistischen Amt rückläufig. Aufgrund der demographischen Entwicklung in der Schweiz, wobei es immer mehr ältere Menschen geben wird, die es zu pflegen gilt sowie die Tatsache, dass die jetzigen Angestellten älter werden, ist diese Entwicklung beunruhigend. (lb)

    Mehr

  • Montag, November 27, 2023

    Sanierungs- und Erweiterungsplan des Gymnasium Oberwil

    Die Erhöhung der Klassen wird von heute 49 auf bis zu 65 Klassen prognostiziert. Der zur Verfügung stehende Schulraum wird deshalb bei Weitem nicht ausreichen. Die Regierung hat nun ein Vorlage mit drei Teilprojekten ausgearbeitet. (ch)

    Mehr

  • Sonntag, November 26, 2023

    Künstliche Intelligenz an Schulen auch bei Schüler/-innen umstritten

    Immer mehr Schüler/-innen benutzen für die Schule Künstliche Intelligenz (KI), sei es beim Schreiben eines Aufsatzes oder beim Abfragen von Inhalten. Dies führt zunehmend zu einer Verfälschung der tatsächlichen Leistung. Die Arbeit mit KI sei unfair gegenüber anderen Schülern/-innen und sollte eingestellt werden, sagt die 18-jährige Anna, welche die FMS besucht. Sie fragt treffend: «Wem gehört die Arbeit? Der Person, die diese Tools benutzt hat, oder der Firma, die die KI erstellt hat?». (ch)

    Mehr

  • Sonntag, Oktober 29, 2023

    Lohnvergütung bei Stellvertretungen

    Die Stellvertretungssituation ist mit dem akuten, gesamtschweizerischen Lehrpersonenmangel an den Volksschulen unter Druck. Der Unterricht ist für eine alarmierend grosse Zahl von Lehrpersonen sehr belastend, was erhebliche Folgen hat: Eine zunehmende Anzahl Lehrpersonen verlässt den Beruf vor der ordentlichen Pensionierung und immer weniger sind bereit, zusätzliche Lektionen bei Krankheitsfällen von Arbeitskolleginnen und -kollegen zu übernehmen. (ch)

    Mehr

  • Mittwoch, Oktober 25, 2023

    Freie Wahle der Schule

    Landrätin Béatrix von Sury d’Aspremont (Die Mitte) hat vergangene Woche einen Vorstoss bezüglich der freien Schulwahl eingereicht. Sie möchte die Niederlande als Vorbild nehmen: Jede Schule darf ihr pädagogisches Konzept wählen, der Staat übernimmt praktisch alle Kosten der privaten und öffentlichen Schule, die ihr eigenes Budget verwalten. Die Sonderpädagogik und andere Unterstützungsmassnahmen sollen erleichtert und von den Eltern frei wählbar werden. (lb)

    Mehr

  • Dienstag, Oktober 24, 2023

    Gratis Lehrmittel für heimbeschulte Kinder

    In einem Postulat fordert Landrätin Laura Grazioli (Grüne) kostenlose Lehrmittel für heimbeschulte Kinder. Dies aufgrund der hohen finanziellen Beträgen, die für ein regelkonformes Homeschooling aufgewendet werden müssen. Auch in den staatlichen Schulen müssen die Eltern keine Beiträge für Lehrmittel entrichten. Die für den Kanton entstehenden Kosten wären minimal, weil in diesem Jahr lediglich 17 Schüler/-innen Homeschooling bewilligt wurde. (lb)

    Mehr

Spenden

Wir freuen uns über Ihre Spende.

Starke Schule beider Basel
4127 Birsfelden

PC 60-128081-8
IBAN CH98 0900 0000 6012 8081 8

02.07.2023

Notenpflicht an Zürcher Primarschulen

Der Zürcher Kantonsrat zementiert jetzt im Gesetz, was bisher gegolten hat: Die Zeugnisse müssen ab der 2. Klasse Noten enthalten. Er beschränkt damit die Kompetenz des Bildungsrats, künftig selbst über Noten- und Bewertungssysteme zu befinden. Das, obwohl dieses politisch gewählte Fachgremium im Vorfeld der Debatte zugesichert hatte, an Noten festhalten zu wollen. Das Misstrauen der Bürgerlichen, der Bildungsrat könnte dem Zeitgeist erliegen und die Schulnoten abschaffen, war offenbar zu gross.

Der Vorgang ist bemerkenswert: Im vergangenen Jahr beschloss der Kanton Solothurn, bis und mit der 2. Klasse keine Noten mehr zu erteilen. Erst vor ein paar Tagen hat die Schulleitung der Stadtluzerner Primarschulen die Order durchgegeben, ab dem Schuljahr 24/25 während des Semesterunterrichts keine Noten mehr zu geben. Man werde sich nur noch an das gesetzliche Minimum halten, die Schülerleistung werde bloss noch im Semesterzeugnis mit einer Note ausgedrückt.

Obschon sich in der Praxis im Kanton Zürich kaum etwas ändern wird, sendet der Kantonsrat jetzt sogar das gegenteilige Signal aus.

Die Primarlehrer im Kanton Zürich können im Unterricht zwar noch immer alternative Bewertungssysteme wie Smileys, Raketen, Farben und Feedbackgespräche verwenden. Doch die Zeugnisnote muss nachvollziehbar begründet sein. Das haben die Bürgerlichen mit Unterstützung der Mitte und der Grünliberalen mit 101 zu 62 Stimmen beschlossen. Die zuweilen eigenwilligen Experimente von Pädagogen werden beschränkt, sowie die Macht des Bildungsrats begrenzt, der Systemänderungen hätte einführen können. Alternative Benotungssysteme sind nur in der ersten Klasse und bei sonderpädagogischen Massnahmen erlaubt.

Pädagogen tendieren dazu, Noten abzuschaffen

Hintergrund des Vorstosses, der von Astrid Furrer (FDP, Wädenswil) lanciert wurde, und Unterstützung bis in die EVP und GLP erhielt: Von Abgängern der Pädagogischen Hochschule Zürich, von frischgebackenen Lehrern, erhielt man die Information, dass Lehrer dazu angehalten würden, keine Noten mehr zu geben. Bildungspolitiker Marc Bourgeois sagte es so: «Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat uns gelernt, dass sich das pädagogische Umfeld durch eine hohe Eigendynamik auszeichnet, die gerne an gesetzlichen Vorgaben vorbeischrammt.» Eine Reformitis sei von pädagogischen Hochschulen vorangetrieben worden, ohne entsprechenden Auftrag. So sei es den Lehrpersonen beispielsweise über das Schulprogramm untersagt worden, während des Semesters Noten zu erteilen. Kantonsrat Matthias Hauser (SVP) ergänzte: «Die Festschreibung von Noten im Gesetz ist ein Schuss vor den Bug».

Die Linke wehrte sich mit Argumenten, die die Bürgerlichen erst recht darin bestärkten, den Notenzwang im Gesetz festzuschreiben. So beteuerte die Monika Wicki von der SP, niemand wolle die Noten abschaffen, deshalb sei der politische Vorstoss überflüssig. Gleichzeitig aber verwies Wicki darauf, dass der Lehrplan 21 kompetenzorientiert sei und dass dieser eine kompetenzorientierte Beurteilung erfordere. Noten könnten das nicht. Oder Karin Fehr (Grüne): Sie warnte gar vor «weitreichenden Folgen», wenn man den Notenzwang festschreibe. Es sei keine Weiterentwicklung mehr möglich, dabei wisse man doch, dass Kinder aus der Arbeiterschicht strenger beurteilt würden als Kinder der Mittelschicht, argumentierte sie.

Abgesehen davon, ob die Primarlehrer tatsächlich Kinder aus Mittelschichten bevorzugen: Würde es etwas ändern, wenn man von Noten zu einem anderen Bewertungssystem wechselt? «Lernberichte sind aber nur Ausdrucksformen versteckter Noten, ebenso die Koppelung an Kompetenzstufen», sagt zum Beispiel der Erziehungswissenschaftler Jürgen Oelkers.

Mehrheit der Bevölkerung verlangt Noten

In Anbetracht der Verwässerung und der Marginalisierung von Noten, sah sich der Kantonale Verband der Elterngremien veranlasst, eine Umfrage zur Notengebung durchzuführen. 70 Prozent der Bevölkerung halten Noten für wichtig oder eher wichtig, lautete das Resultat. Doch die Linke brachte an der Debatte zum Notenzwang immer wieder zum Ausdruck, dass sie jene Personen für hinterwäldlerisch und rückschrittlich halte, die an Noten festhalten.

Sicher ist: Noten haben sich gesellschaftlich bewährt, sie werden auch von schwachen Schülern und von Ausländern verstanden. Und sie sind im Gegensatz zu anderen Bewertungssystemen ökonomisch. Die Stadt Luzern, die Noten abschaffen wird, muss sich beispielsweise mehr als ein Jahr Zeit geben, um die Reform flächendeckend umsetzen zu können. Ihre Reform wird zur Einberufung von neuen «Beurteilungskonferenzen» führen, an der mehrere Lehrer teilnehmen müssen. Es braucht vermehrt Aufklärungsarbeit für Eltern, Übersetzungsarbeit für Ausländer, wie ein Schulleiter in Luzern einräumt. Ähnlich im Kanton Solothurn, im vergangenen Jahr beschlossen: Dort mussten Lehrer in Weiterbildungskurse geschickt werden, um zu lernen, wie man keine Noten gibt. Die Notenbefreiung wird dort aufs kommende Semester eingeführt.

Daniel Wahl
Journalist Nebelspalter

 

Baselland erteilt ab dritter Primarstufe teilweise Noten

Im Kanton Basel-Landschaft ist die Situation heute wie folgt. Schüler/-innen zwischen der dritten und sechsten Primarklasse, werden in den Fächern Mathematik, Deutsch und NMG (Natur, Mensch, Gesellschaft) Noten von 1-6 erteilt. In den restlichen Fächern Französisch, Englisch, Bildnerisches Gestalten, Technisches Gestalten, Textiles Gestalten, Musik und Sport gibt es sogenannte Prädikate.

Die Starke Schule beider Basel begrüsst den politischen Vorstoss in Zürich, welcher das erteilen von Noten ab der dritten Primarstufe mindestens in den oben genannten drei Fächern sowie Französisch und Englisch im Schulgesetz festschreibt.

Lena Bubendorf
Vorstand Starke Schule beider Basel