Starke Schule beider Basel (SSbB)

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News

  • Sonntag, Dezember 03, 2023

    Bereich Gesundheit der Fachmittelschule muss attraktiver werden

    Die Zahl der Auszubildenden in den Baselbieter Spitälern und Pflegeheimen ist laut dem statistischen Amt rückläufig. Aufgrund der demographischen Entwicklung in der Schweiz, wobei es immer mehr ältere Menschen geben wird, die es zu pflegen gilt sowie die Tatsache, dass die jetzigen Angestellten älter werden, ist diese Entwicklung beunruhigend. (lb)

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  • Montag, November 27, 2023

    Sanierungs- und Erweiterungsplan des Gymnasium Oberwil

    Die Erhöhung der Klassen wird von heute 49 auf bis zu 65 Klassen prognostiziert. Der zur Verfügung stehende Schulraum wird deshalb bei Weitem nicht ausreichen. Die Regierung hat nun ein Vorlage mit drei Teilprojekten ausgearbeitet. (ch)

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  • Sonntag, November 26, 2023

    Künstliche Intelligenz an Schulen auch bei Schüler/-innen umstritten

    Immer mehr Schüler/-innen benutzen für die Schule Künstliche Intelligenz (KI), sei es beim Schreiben eines Aufsatzes oder beim Abfragen von Inhalten. Dies führt zunehmend zu einer Verfälschung der tatsächlichen Leistung. Die Arbeit mit KI sei unfair gegenüber anderen Schülern/-innen und sollte eingestellt werden, sagt die 18-jährige Anna, welche die FMS besucht. Sie fragt treffend: «Wem gehört die Arbeit? Der Person, die diese Tools benutzt hat, oder der Firma, die die KI erstellt hat?». (ch)

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  • Sonntag, Oktober 29, 2023

    Lohnvergütung bei Stellvertretungen

    Die Stellvertretungssituation ist mit dem akuten, gesamtschweizerischen Lehrpersonenmangel an den Volksschulen unter Druck. Der Unterricht ist für eine alarmierend grosse Zahl von Lehrpersonen sehr belastend, was erhebliche Folgen hat: Eine zunehmende Anzahl Lehrpersonen verlässt den Beruf vor der ordentlichen Pensionierung und immer weniger sind bereit, zusätzliche Lektionen bei Krankheitsfällen von Arbeitskolleginnen und -kollegen zu übernehmen. (ch)

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  • Mittwoch, Oktober 25, 2023

    Freie Wahle der Schule

    Landrätin Béatrix von Sury d’Aspremont (Die Mitte) hat vergangene Woche einen Vorstoss bezüglich der freien Schulwahl eingereicht. Sie möchte die Niederlande als Vorbild nehmen: Jede Schule darf ihr pädagogisches Konzept wählen, der Staat übernimmt praktisch alle Kosten der privaten und öffentlichen Schule, die ihr eigenes Budget verwalten. Die Sonderpädagogik und andere Unterstützungsmassnahmen sollen erleichtert und von den Eltern frei wählbar werden. (lb)

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  • Dienstag, Oktober 24, 2023

    Gratis Lehrmittel für heimbeschulte Kinder

    In einem Postulat fordert Landrätin Laura Grazioli (Grüne) kostenlose Lehrmittel für heimbeschulte Kinder. Dies aufgrund der hohen finanziellen Beträgen, die für ein regelkonformes Homeschooling aufgewendet werden müssen. Auch in den staatlichen Schulen müssen die Eltern keine Beiträge für Lehrmittel entrichten. Die für den Kanton entstehenden Kosten wären minimal, weil in diesem Jahr lediglich 17 Schüler/-innen Homeschooling bewilligt wurde. (lb)

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30.09.2022

Mehrheit beurteilt den Aufwand für Frühfranzösisch als wenig sinnvoll

Seit rund 10 Jahren lernen die Primarschüler/-innen der beiden Basler Halbkantone zwei Fremdsprachen, die mit insgesamt 14 Jahreslektionen viel Zeit in Anspruch nehmen und einen Abbau der Anzahl Lektionen in anderen Fächern zur Folge hatte. Verschiedene Studien und Umfragen zeigen, dass ein früher Lernstart bei Fremdsprachen keine relevanten Vorteile bringt. Die Resultate der soeben durchgeführte Umfrage der Starken Schule beider Basel (SSbB) betreffend den Fremdsprachenunterricht an den Primarschulen sind vernichtend: Eine grosse Mehrheit sieht Handlungsbedarf.

Seit einiger Zeit stellt sich die Frage, ob das Fremdsprachenkonzept auf der Primarstufe grundsätzlich überarbeitet und zugunsten anderer Fächer nur eine Fremdsprache unterrichtet werden soll. Die zweite Fremdsprache würde dann erst an der Sekundarschule gelernt werden. Die SSbB hat aus diesem Grund eine breit angelegte Umfrage durchgeführt und grösstenteils Lehrpersonen, aber auch Eltern von schulpflichtigen Kindern sowie Bildungsinteressierte zum Thema befragt. An der Umfrage haben 548 Personen aus den beiden Basler Halbkantonen teilgenommen.

Französischunterricht: Viel Aufwand für wenig Ertrag

Die Primarschüler/-innen erhalten heute von der 3.-6. Primar insgesamt 10 Jahreslektionen Französisch. 72.1% der Befragten geben an, dass dieser Aufwand nicht oder eher nicht gerechtfertigt ist, wenn die von den Schüler/-innen am Ende der Primarschulzeit erreichten Fähigkeiten im Fach Französisch sowie der Abbau von Lektionen in anderen Fächern berücksichtigt wird. 23.8% empfinden diesen Aufwand als gerechtfertigt oder eher gerechtfertigt und 4.2% enthielten sich (siehe Grafik 1).

Fremdsprachenkonzept der Primarstufe soll überarbeitet werden

In der Umfrage wurden die Teilnehmenden auch gefragt, ob das Fremdsprachenkonzept der Primarstufe überarbeitet werden soll. Hier fallen die Antworten sogar noch deutlicher aus. Ganze 82.4% sprechen sich für eine Überarbeitung aus und nur 9.6% sehen dies nicht als notwendig. 7.9% antworteten mit «weiss nicht» (siehe Grafik 2).

Eine Forderung, die in letzter Zeit auf bildungspolitischer Ebene immer wieder diskutiert wurde, ist nicht nur die Reduktion auf eine Fremdsprache, sondern die Abschaffung des Fachs Französisch auf der Primarstufe. Stattdessen sollen die freiwerdenden Lektionen in andere Fächer investiert werden (z.B. in Deutsch, Mathematik oder in kreative Fächer). Von den Befragten stufen 63.4% diese Forderung als sinnvoll oder eher sinnvoll ein. 32.8% finden dies nicht oder eher nicht sinnvoll und 3.8% können dies nicht einschätzen (siehe Grafik 3).

Interessant sind die Umfrageresultate der Lehrpersonen getrennt nach den Schulstufen Primar, Sek. 1 und Sek. 2. Auf allen drei Stufen findet jeweils eine deutliche Mehrheit der Lehrpersonen die Forderung, auf Frühfranzösisch an den Primarschulen zu verzichten, sinnvoll. Während die Forderung auf der Primarstufe von 58.6% befürwortet und von 37.6% abgelehnt wird bei 3.8% Enthaltungen, ist die Zustimmung auf den Sekundarstufen signifikant höher. Auf der Stufe Sek. 1 stimmen 74.3% zu und 22.9% lehnen sie ab bei 2.8% Enthaltungen. Auf der Stufe Sek. 2 stimmen 61.2% zu, 32.9% sind dagegen und 5.9% haben sich enthalten.

Die Mehrheit der Lehrpersonen sieht Handlungsbedarf

368 Lehrpersonen nutzten in der Umfrage die Möglichkeit, detailliert und argumentativ Stellung zu beziehen. Die offen formulierten Antworten sprechen Bände: Viele Schüler/-innen sind neben dem Lernen der deutschen Sprache mit zwei weiteren Fremdsprachen überfordert. Für viele sei es frustrierend, wenn sie auch am Ende der Primarschulzeit praktisch keinen Satz sprechen können. Der Fokus sollte auf der Primarstufe deshalb mehr auf der Qualität statt auf der Quantität liegen. Auf Französisch sollte verzichtet und die freiwerdenden Lektionen in andere Fächer investiert werden. Dies würde den Primarschüler/-innen in der schulischen Entwicklung deutlich mehr helfen.

Dies zeigte bereits die Studie der Schweizer Linguistin Simone Pfenninger der Universität Zürich (2014). Der frühe Fremdsprachunterricht würde keinen nachhaltigen bzw. besseren Fremdsprachenerwerb erzielen. Bereits nach wenigen Monaten haben die Lernenden, die fünf Jahre später mit dem Fremdsprachenunterricht einstiegen, die Frühlernenden eingeholt und teilweise sogar überholt – dies in den verschiedensten Sprachbereichen. Das Argument «je früher, desto besser» wird damit widerlegt. Zu beachten ist, dass die Studie Zürcher Schüler/-innen betrifft und diese Kinder nicht mit Passepartout-Lehrmittel unterrichtet wurden.

Gerne publizieren wir zu diesem Thema Leserbriefe (maximal 1'000 Anschläge) mit Argumenten für oder gegen Französisch an der Primarstufe. Mailen Sie uns Ihren Text an starke.schule@gmx.ch.

Alina Isler
Vorstand Starke Schule beider Basel