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August 23, 2021
Uni-Professor möchte im Hörsaal nur geimpfte Studierende
Ein dozierender Professor der Universität Basel wird mit Beginn des Herbstsemesters weiterhin Online-Vorlesungen anbieten, da er nur geimpfte Studierende im Hörsaal sitzen haben möchte. (so)
Aufgrund der grossen Anzahl an Studierenden, die sich im Hörsaal aufhalten, ist eine rasche Verbreitung des Coronavirus bei unzureichenden Schutzmassnahmen schnell möglich. Professor und Neurowissenschaftler Dominique de Quervain von der Universität Basel wird deshalb weiterhin Online-Vorlesungen anbieten, solange ungeimpfte oder ungetestete Studierende in den Hörsälen zugelassen sind. Die NZZ hat den Professor interviewt: Ihm geht es sowohl um seine eigene Gesundheit, aber auch um diejenige der Studierenden, die derzeit am stärksten von Covid-19-Infektionen betroffen sind.
Die Professor ist überzeugt, dass das Risiko von vermehrten Ansteckungen mit dem Virus selbst dann noch hoch ist, wenn ein Grossteil der Studierenden geimpft ist. Ausserdem würden Ungeimpfte diejenigen gefährden, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.
Die Universtität bekam sowohl positive wie auch negative Rückmeldungen. Unter anderem scheint die Universitätsleitung mit de Quervains Entschluss nicht ganz glücklich zu sein, lässt ihn jedoch gewähren. Grundsätzlich sei der Präsenzunterricht wünschenswert, aber auch andere Schweizer Professor/-innen pflichten de Quervain zu und wollen genauso verfahren.
Dass an den Präsenzvorlesungen nur noch Geimpfte oder kürzlich Genesene zugelassen werden - so wie das in den USA bereits gang und gebe ist - wird in der Schweiz kaum durchführbar sein. Die Alternative für ihn wäre, dass ausserdem negativ getestete Studierende im Hörsaal anwesend sein dürfen. Aktuell lehnt man das in Basel ab, da sich Ungeimpfte dadurch mehrfach in der Woche testen lassen müssten. Auch eine Variante mit Präsenzunterricht für Geimpfte und Online-Vorlesungen für Ungeimpfte stehe in Basel aktuell nicht zur Debatte.